So reagiert die Bildung auf den Antriebswandel

Elektroauto-Online-Kongress

So reagiert die Bildung auf den Antriebswandel

11. Februar 2021 agvs-upsa.ch – Am dritten Tag des Elektroauto-Online-Kongresses erläuterte Olivier Maeder, beim AGVS für die Aus- und Weiterbildung verantwortlich, wie der Verband und seine Bildungspartner mit der Herausforderung E-Mobilität umgehen.
 
cst. Mit dem Wandel der Antriebstechnologien müssen Fachkräfte neue Kompetenzen für die Wartung, die Reparatur und die Diagnose von batterieelektrischen Fahrzeugen erwerben. Hier ist der AGVS als Branchen- und Berufsverband gefragt: Er muss sicherstellen, dass es in der Autobranche genügend qualifizierte Fachkräfte gibt, die auch in Bezug auf die alternativen Antriebe das nötige Know-how aufweisen. Diese Kompetenzen werden sowohl auf Stufe Weiterbildung als auch auf Stufe Grundbildung vermittelt. 

Lernende der Grundbildung Automobil-Mechatroniker/-in erhalten die geforderten Kompetenzen seit Inkrafttreten der Bildungsverordnung 2018. «Sie lernen Elektro-, Hybrid- und alternative Antriebskonzepte zu reparieren, warten und diagnostizieren. Zudem erwerben sie Kompetenzen im Bereich der Fahrassistenzsysteme», erklärte Olivier Maeder. Nun werden auch die Kaufleute und die Detailhandelsleute im Automobilgewerbe sowie die künftigen Lernenden der neuen Grundbildung «Automobil Sales» ab 2022 für die alternativen Antriebe fit gemacht. Die Bildungsverordnungen werden derzeit überarbeitet. Auf die Frage von Moderator Beat Jenny, ob Automobil-Mechatroniker künftig Automobil-Elektroniker sein werden, sagte der AGVS-Bildungsverantwortliche, dass es sich bis heute sehr gut bewährt habe, Generalisten auszubilden. «Ich denke, dass es auch morgen nach wie vor Generalisten braucht. Trotz Elektroboom ist in Werkstätten nach wie vor Know-how über alle Technologien hinweg gefragt.»

Was die Weiterbildung betrifft, können sich Fachkräfte mit dem zweitägigen Kurs für sicheres Arbeiten an Hochvolt-Systemen in Elektro- und Hybridfahrzeugen weiterbilden, den der AGVS gemeinsam mit den Technik- und Schulungsverantwortlichen der Importeure sowie den Ausbildungspartnern anbietet. Der Kurs wird mit einem AGVS Kompetenzausweis abgeschlossen, der gegenseitig anerkannt wird. «Jetzt sind wir an einer Weiterentwicklung dran, die sich dem Thema Arbeiten an nicht eigensicheren Hochvoltsystemen widmet», erklärte Olivier. 

In Ergänzung dazu werden die bestehenden Lehrgänge weiterentwickelt. Als Antwort auf die sich verändernde Antriebstechnologien werden die Kompetenzen «Alternative Antriebssysteme» in die Lehrgänge Automobildiagnostiker/-in und Automobil-Werkstattkoordinator/-in integriert. Ab 2022 werden auch die Fachkräfte des Lehrgang Kundendienstberater/-in im Automobilgewerbe – künftig Serviceberater/-in genannt – entsprechende Kompetenzen für die Kundenberatung erlangen. «Darüber hinaus planen Bildungspartner wie das Weiterbildungszentrum Wbz in Lenzburg oder die AGVS-Sektion Zentralschweiz im Herbst einen Lehrgang zum Thema alternative Antriebe.» 

Olivier Maeder betonte, dass es wichtig sei, Synergien mit den Importeuren und weiteren Bildungspartnern zu schaffen und zu nutzen: «Wir müssen im engen Austausch sein und vom gegenseitigen Know-how profitieren. Nur gemeinsam gelingt es uns, das Thema alternative Antriebe erfolgreich im Bildungsbereich zu verankern und dafür zu sorgen, dass unsere Branche über genügend qualifizierte Fachkräfte verfügen.»

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